Kamera
Welche Kamera wird benötigt?
Um eine erste Infrarotaufnahme anzufertigen, gehört eine geeignete Kamera auf jeden Fall zum Grundequipment. Zu Beginn sei noch erwähnt, dass jede digitale Kamera mit einem s.g. Hot Mirror Filter vor dem Sensor ausgestattet ist, der die in der normalen Fotografie unerwünschten Spektralbereiche (IR und UV) blocken soll. Auf dem nachfolgenden Bild sind zwei nahezu identische Pentax K-r abgebildet, lediglich bei der Kamera rechts wurde der Hot Mirror Fitler durch Klarglas ersetzt.
Lassen sich ohne Umbau bereits erste Ergebnisse erzielen?
Grundsätzlich ist die IR-Empfindlichkeit vor allem älterer Modelle ausreichend für Freihand-IR-Aufnahmen bei geringem ISO ohne einen Umbau vornehmen zu müssen. Sie besitzen einen relativ schwachen Hot Mirror Filter. Wir schrauben also auf das Objektiv einen IR-Transmissionsfilter, der nahezu nur noch IR durchlässt, welches später aber dank des Sperrfilters wieder herausgefiltert wird. Dies führt zwangsläufig zu längeren Belichtungszeiten als üblich. Für den Anfang ist das die günstigste Möglichkeit, um in diese Aufnahmetechnik hinein zu schnuppern. Ein Stativ ist allerdings eine sehr sinnvolle Ergänzung. Bei leicht windigem Wetter ist das Limit der Belichtungszeit schnell erreicht und die Bewegungsunschärfe dominiert das Bild. Nachfolgend dazu ein Bild aus meinen infraroten Anfängen aus dem Jahr 2014 mit der Pentax K100D super, die ebenfalls über einen relativ schwachen Hot Mirror Filter verfügt. Wer etwas genauer hinsieht, wird die Bewegungs-Unschärfe in der Vegetation erkennen.
Eine Kamera umbauen lassen
Höhere Infrarotempfindlichkeiten lassen sich natürlich mit einem Kameraumbau realisieren. Dadurch lassen sich mit der normalen Fotografie vergleichbare Kombinationen von ISO, Blende und Belichtungszeit erreichen. Beim Umbau wird der IR-Sperrfilter vor dem Sensor entfernt und durch
- Klarglas (undefinierter Umbau / Verwendung von Schraubfiltern vor dem Objektiv) oder
- einen bestimmten Transmissionsfilter (definierter Umbau)
ersetzt. Je nach Anbieter kann beim definierten Umbau zwischen verschiedenen Wellenlängen gewählt werden. Allgemein gilt: Mit einem definierten Umbau sind keine normalen Bilder mehr möglich und außerdem sollte die gewählte Wellenlänge nicht zu hoch sein, um sich nicht zu sehr einzuschränken. Ein definierter Umbau bietet den Vorteil, dass das gewohnt helle Sucherbild erhalten bleibt und keine weiteren Vorschraubfilter zwingend notwendig sind. Bei einem undefinierten Umbau (z.B. K-r von moggafogga) muss stets ein Filter vor das Objektiv und der Sucher wird stockfinster. Von einem DIY-Umbau ist jedoch abzuraten! Ferner muss man sich vorher über einen möglichen Verlust der Garantie/Gewährleistung beim Umbauservice erkundigen. Bei einigen Anbietern erhält man zumindest eine halb oder ganzjährige Gewährleistung auf ihre Arbeit.
Eine Mischung aus beiden Umbauvarianten bieten s.g. Clip-Filter (wie sie beispielsweise in den großen Sigma "verbaut" oder von Astronomik für Canon erhältlich sind). Hierbei wird bei einer DSLR (ohne Hot-Mirror-Paket auf dem Sensor) durch einklipsen eines Filters in den Spiegelkasten der gewünschte Wellenlängenbereich ausgewählt. Bisher ist mir lediglich ein System bekannt, welches auch für Pentax angekündigt wurde, allerdings noch nicht erhältlich ist:
http://stcoptics.com/en/clip_filter/
Meine Kameras
Ich habe folgende Kameras im Einsatz und beantworte jederzeit auch gerne Fragen zu Problemen außerhalb der Pentax-Welt:
- Pentax K-r (undefiniert)
- Canon EOS-M (undefiniert)
- Sigma DP1s (undefiniert)
- Sony alpha 350 (630nm)